Gastbeitrag - Unterwegs in Europa

Gastbeitrag - Unterwegs in Europa

Mallorca hat mich schon immer fasziniert. Die Insel strahlt ein ganz besonderes Flair aus und hat einen kosmopolitischen, eleganten Charme. Die Hauptstadt der Balearen ist sicher kein Geheimtipp, aber dennoch immer eine Reise wert.

Rezeptidee - Gnocchi mit Hokkaido Du liest Gastbeitrag - Unterwegs in Europa 3 Minuten Weiter Die Reise des Salzes

Unterwegs in Europa

von Jens Hoffmann

Mallorca hat mich schon immer fasziniert. Die Insel strahlt ein ganz besonderes Flair aus und hat einen kosmopolitischen, eleganten Charme. Die Hauptstadt der Balearen ist sicher kein Geheimtipp, aber dennoch immer eine Reise wert.

Auf dem Weg von Palma in den Süden der Insel sehe ich karge Felder, schöne Dörfer und hohe Berge, gefolgt von weiteren Bergen, Dörfern und Bäumen. All dies in schierer Unendlichkeit und Weite. Ich kann kaum genug bekommen von der Fauna, den kleinen Wänden, die wie Dekorationen aufgestellt sind, und dem gemalten blauen Himmel. Diese Landschaft begleitet mich zwei Tage lang, je länger die Reise zu den Salinen von Es Trenc dauert, desto mehr vermittelt sie ein perfektes Gesamtbild der mediterranen Kultur. 

Glasklares Meerwasser und ein sanfter Wind erwarten mich. Hier im Süden von Mallorca findet man den schönsten Strand von Mallorca und perfekte Bedingungen für ein Speisesalz, das in seiner Art reiner nicht sein könnte. Die Produktionstätte des Flor de Sal sind die Salinen von Es Trenc. Ein kulinarischer Schatz der jeden Foodie erfreut und viele Sterneköche ebenfalls.

 

Sie alle wissen um die Qualität dieses weißen Goldes. Der Ursprung der Salzgewinnung geht auf die in Mallorca anwesenden Römer, Byzantiner und Araber zurück. Sie alle widmeten sich dem „weißen Gold“, auch wenn sich im 19. Jahrhundert verringerte und die die Saline von Es Trenc eine Ewigkeit lang brachlag. Um 1950 wurde die Salz-Produktion jedoch wieder aufgenommen.

Das Salz wird in kunsthandwerklicher Arbeit gewonnen, aus dem aufgefangenen Meerwasser werden die Kristalle der sogenannten „Salzblume“ abgeschöpft. Dabei sorgen Sonne und Wind dafür, dass sich das Wasser in verschiedenen Salinenbecken erwärmt und verdunstet. So bilden sich unter natürlichen Einflüssen die wertvollen „Flor de Sal“ Salzblumen, die in der Sonne getrocknet werden. Der gesamte Prozess vom Meer bis in diese letzten Becken dauert ein Jahr, dann ist das Meerwasser so weit verdunstet, dass das Salz verarbeitet werden kann.

Das Endprodukt ist ein naturbelassenes Meersalz, das das Aroma des Meeres bewahrt und sich durch einen frischen Schmelz und Süße auszeichnet. Es enthält eine hohe Konzentration an Kalium, Kalzium und weiteren Spurenelementen.

Für einen abwechslungsreichen Genuss dieses puren Naturproduktes sorgen unterschiedliche Sorten, die durch aromatische Kräuter, Gewürze, getrocknete Früchte oder Blumen und weiteren ideenreiche Kompositionen veredelt werden.

Inzwischen werden die verschiedenen Salze in 30 Ländern verkauft. Auch „crossgebrandet“ mit Produkten wie schöner Butter von Fera, einem gleichnamigen Fine Dining Restaurant in Palma. Das Salz findet man auch im Berliner KaDeWe oder bei Käfer in München.

Dieser Beitrag erschien zuerst auf www.berliner-umschau.de